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5. Einstieg in das Modeln

Mit dem iMODELER steht Euch die führende Software für Vernetztes Denken zur Verfügung und zwar nicht nur für die Projektwoche. Vielmehr könnt Ihr diese auch gerne weiterhin für schulische oder private Zwecke nutzen. Für die Projektwoche benötigt Ihr lediglich einen gemeinsamen Account pro Arbeitsgruppe. Diesen müsstet Ihr Euch wie unter Punkt "iMODELER" beschrieben einrichten. Nach der Registrierung bzw. dem Login müsstet Ihr dann lediglich auf "Starte iMODELER" klicken, um ein eigenes Modell (unter Menu - Neu) zu erstellen.

Unten findet Ihr eine kurze Einführung zum iMODELER. Unabhängig hiervon werden Eure Betreuer Euch anhand eines kleinen Beispielmodells live demonstrieren, wie der iMODELER zu bedienen ist. Anschließend startet Ihr mit der Erstellung eines eigenen Modells.

Zeitaufwand: ca. 90 Minuten

Neben der o.g. Live-Demo empfehlen wir das Video "Kurzeinführung in die Qualitative Modellierung", das ebenfalls die Grundlage für die Projektwoche darstellt. Zudem stehen weitergehende Hilfefunktionen direkt in der Software zur Verfügung. Die Hilfe aktivierst Du unter Menu - Zeige Hilfe. Übrigens: der iMODELER ist mehrsprachig! Du kannst die Sprache unter Menu - Preferences wählen.

Für die Modellierung nutzen wir eine wiederkehrende Fragetechnik nach den direkten Abhängigkeiten: Was führt direkt zu mehr oder weniger von dem betrachteten Faktor jetzt oder in der Zukunft? Durch Klick auf die von oben eingehenden Plus- oder Minuspfeile werden dann die direkten Abhängigkeit pro Faktor angelegt (siehe Grafik unten). Achtet bitte gegenseitig auf die konsequente Anwendung der Fragetechnik - und zwar Faktor für Faktor und Ebene für Ebene. Nur hierüber erhaltet Ihr ein aussagekräftiges Modell. Wer Verbindungen ohne Einsatz der Fragetechnik zieht, läuft Gefahr, Dopplungen (Redundanzen) abzubilden (da. z.B. nicht zwischen direkten und indirekten Abhängigkeiten unterschieden wurde), unlogische Verbindungen zu erzeugen (indem man z.B. wie bei Mindmapping Inhaltszusammenhänge statt Ursache-Wirkungsbeziehungen abbildet) oder entscheidende Faktoren zu vergessen.

Fragetechnik

Die Fragetechnik wird pro Faktor (ausgehend vom Zielfaktor) solange wiederholt bis keine weiteren direkten Abhängigkeiten mehr gesehen werden. Erst dann wechselt man zum nächsten Faktor derselben Ebene und fragt dort ebenfalls nach den direkten Abhängigkeiten. Dieser Prozess wird solange wiederholt bis alle Faktoren auf derselben Ebene bearbeitet wurden. Erst anschließend wechselt man zu einem Faktor auf der nächsten Ebene und wiederholt den Prozess … Man fragt somit erst in die Breite (von links nach rechts) und dann in die Tiefe.

Über die Hilfefunktion des iMODELERs wird jede gezogene Verbindung nochmals als Satz gesprochen. Hierüber sollt Ihr zur kritischen Reflexion animiert werden. Handelt es sich bei der Verbindung wirklich um eine direkte Wirkung, ist die Verbindung inhaltlich richtig, ist die Polarität korrekt? Der Quality Check ist sehr wichtig für die Modellierung. Sind alle Verbindungssätze im Modell richtig, ist das Modell richtig. Sind die entscheidenden Faktoren enthalten, ist das Modell nützlich.

Durch die Polaritäten (+ oder -) wird ausgedrückt, ob mehr von dem einen Faktor zu mehr (Pluszeichen am Pfeil) oder weniger (Minuszeichen am Pfeil) von dem anderen Faktor führt. Weniger von einem Faktor führt dann entsprechend zu weniger (Pluszeichen am Pfeil) oder mehr (Minuszeichen am Pfeil) von dem anderen Faktor.

Alternativ zu dieser natürlichsprachlichen Erklärung können wir auch von gleichgerichteten (beide Faktoren steigen oder fallen: Pluszeichen) und entgegengerichteten (Minuszeichen) Wirkungsbeziehungen sprechen. Beispiel: zwischen "leckere vegetarische Gerichte" und "Jugend möchte vegetarisch essen" bestehen gleichgerichtete Wirkungsbeziehungen – je leckerer gekocht wird, desto stärker steigt die Nachfrage. Sinkt jedoch das Geschmackserlebnis, so wird auch die Nachfrage sinken. Zwischen Kosten und Nachfrage besteht hingegen eine entgegengerichtete Wirkungsbeziehung: bei steigenden Kosten für das Mittagsessen verringert sich die Nachfrage, bei sinkenden Kosten erhöht sie sich hingegen. Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass mit einer Verbindung und Polarität alle möglichen Entwicklungsverläufe des Einflussfaktors abgedeckt werden. Der Faktor Ausgaben muss demnach nur einmal und somit nicht mehrfach mit einer unterschiedlichen Ausprägung (z.B. sinkende Kosten und steigende Kosten) mit Nachfrage verbunden werden.